Um im Themenfeld „Fluchtgrund Klimawandel“ auf dem neuesten Stand zu sein, benötigst du noch mehr Hintergrundinformationen? Hier findest du einige Begriffe und Erklärungen:
Wenn der Klimawandel für Menschen zum Fluchtgrund wird
In einfachen Worten leben Menschen überall auf der Welt in verschiedenen Regionen. In vielen Regionen verändert sich die Umwelt durch den Klimawandel im Moment stark – diese Regionen sind ökologisch labil. Die Anzahl solcher Regionen nimmt stetig zu. Die Umwelt- und Lebensbedingungen vor Ort können sich mitunter so sehr verschlechtern, dass die dort lebenden Menschen ihren Wohnsitz aufgeben und fliehen müssen. Das kann entweder der Fall sein, weil Umweltveränderungen ganz plötzlich auftreten (z.B. als Naturkatastrophen) oder weil schleichende Umweltveränderungen das dortige Leben immer mehr beeinträchtigen (z.B. indem der Meeresspiegel immer weiter ansteigt, Stürme stärke und häufiger auftreten oder die Temperaturen stetig höher werden und Regenfälle ausbleiben). Die davon betroffenen Menschen fliehen in der Regel in andere Teile ihrer Region oder in andere Teile ihres Landes, denn ihnen fehlen die finanziellen Mittel, in weiter entfernte Gebiete (wie z.B. Europa) zu gelangen.
Was bedeutet eine Flucht wegen des Klimas?
Manchmal können die Menschen in ihre Heimat zurückkehren, wenn sich die Situation dort verbessert hat. Häufig ist mit der Flucht aber auch ein Abschied für immer verbunden. Allgemein ist der „Fluchtgrund Klimawandel“ selten der alleinige Grund, zu fliehen. Meist tritt er in Verbindung mit anderen Fluchtgründen auf. So können Hungersnot, Ressourcenknappheit und Überbevölkerung in den Städten z.B. zu bewaffneten Konflikten führen. Wenn einzelne Personen sich für ein besseres Leben in ihrer Heimat einsetzen und deshalb z.B. die Regierung kritisieren, werden sie in einigen Gebieten deshalb bedroht und verfolgt. Die Gründe der Flucht hängen somit auch mit den Umweltveränderungen zusammen, sind aber oberflächlich häufig anderen Ereignissen zuzuweisen.
Klimawandel als Fluchtgrund?
Der „Fluchtgrund Klimawandel“ ist zwar ein real existierendes Problem – klima- und umweltbedingte Flucht bzw. Migration gilt bisher aber nicht als anerkannter Grund, Asyl zu erhalten. Das heißt, dass Menschen, die vom Klimawandel so stark betroffen sind, dass sie in ihrer Heimat nicht mehr (über)leben können, rechtlich keine Möglichkeit haben, in Europa unterzukommen. Denn in der Genfer Flüchtlingskonvention werden verschiedene Gründe genannt, die Menschen dazu berechtigen, Asyl zu erhalten – die Umwelt und das Klima sind hier allerdings nicht aufgeführt.